Bevor du dir eine Schildkröte anschaffst, solltest du bedenken, dass diese sehr alt werden können, manche Arten sogar über 70 Jahre. Dementsprechend teuer ist auch die Haltung. Da Schildkröten spezielle Umgebungsbedingungen benötigen, dürfen auch die Kosten für das Terrarium, das mit Strom beheizt werden muss, nicht unterschätzt werden. Zusätzlich zum Terrarium wird ein artgerechtes Freilandgehege benötigt. Zudem ist auch das Futter für die Schildkröten nicht billig. Hast du dich nach Abwägung aller Kriterien für den Kauf einer Schildkröte entschieden, kannst du diese entweder beim Händler, privat oder im Zoogeschäft kaufen. Vor dem Kauf solltest du die Schildkröte genau betrachten. So darf die Schildkröte keine Verletzungen haben, die Augen müssen offen und klar sein und die Atmung der Schildkröte sollte geräuschlos sein.
Die meisten Schildkrötenarten können in den Frühjahrsmonaten in einem Terrarium gehalten werden. Dieses sollte ausreichend groß und nach oben offen sein. Zum Bedecken des Bodens eignen sich ein spezielles Terrariensubstrat oder Gartenerde. Schildkröten lieben es auch, wenn ihnen ausreichend Versteckmöglichkeiten wie Steinhöhlen oder Wurzeln zur Verfügung gestellt werden. Das Terrarium wird mit einer Wärmelampe beheizt. Zu beachten ist, dass die Wärme immer von oben kommen muss. Im Sommer fühlen sich die meisten Schildkrötenarten in einem Freilandgehege im Garten wohl. Dieses sollte ausreichend groß sein und über ein offenes Dach verfügen, damit die Sonne hineinscheinen kann. Die Umzäunung des Geheges muss hoch genug sein, dass die Schildkröte nicht darüber klettern kann. Da Schildkröten auch gut graben können, ist eine Absicherung nach unten ebenfalls wichtig. Am besten werden auch einige Steine und Wurzeln in das Gehege gelegt. Falls es möglich ist, kann auch ein kleiner Teich im Gehege angelegt werden.
In der Natur ernähren sich Schildkröten hauptsächlich von Pflanzen. Dies sollte auch bei der Fütterung der Schildkröten berücksichtigt werden. Keinesfalls für die Ernährung von Schildkröten eignen sich Obst, Salat oder Gemüse. Diese können die natürliche Darmflora der Schildkröte durcheinanderbringen und zu schweren Durchfällen führen.
Geeignete Futterpflanzen hingegen sind Brennesseln, Spitzwegerich, Brombeerblätter, Gänseblümchen oder Klee.
Besonders wichtig für Schildkröten ist eine ausreichende Kalziumversorgung. Vor allem Jungtiere und eierlegende Weibchen haben einen erhöhten Bedarf an diesem Mineralstoff. Um Kalzium zuzuführen, können Eierschalen, Sepiaschalen oder Kalkpulver unter das Futter gemischt werden. auch Löwenzahn ist reich an Kalzium.
Bei einer ausgewogenen und richtigen Futterzufuhr ist die zusätzliche Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln mit Vitaminen und Mineralstoffen nicht nötig. Diese können im Gegenteil durch eine falsche Dosierung sogar Schaden anrichten.
Die Winterstarre gehört zum natürlichen Jahreszyklus der Schildkröten. In der Natur verfallen Schildkröten in Winterstarre, da sie ansonsten erfrieren würden. Auch bei der Haltung zu Hause sollte den Schildkröten diese Art des Rückzugs ermöglicht werden, um sie beispielsweise vor Erkrankungen zu schützen. Man erkennt die anstehende Winterruhe daran, dass das Tier sich langsamer bewegt und weniger frisst.
Für den Winterschlaf eignet sich ein Keller, der gleichmäßig kühl ist und eine hohe Luftfeuchtigkeit aufweist. Eine andere Möglichkeit ist die Überwinterung in einem Kühlschrank. Hier sollte eine konstante Temperatur von 5°C eingehalten werden. Für die Überwinterung im Kühlschrank wird eine kleine Kiste mit Löchern für die Luftzirkulation benötigt. Diese wird mit lockerem Substrat gefüllt und die Schildkröte darauf gelegt. Anschließend wird diese noch mit Blättern bedeckt.