Die Entscheidung ist gefallen: Ein Hund soll die Familie komplett machen oder als treuer Begleiter ins Haus ziehen. Spätestens jetzt stellt sich die Frage, wo die zukünftigen Hundebesitzer ihren Vierbeiner finden. Ist es besser, einen Hund vom Züchter zu kaufen, oder soll ein Hund aus dem Tierheim ein neues Zuhause finden? Eine allgemeingültige Antwort gibt es nicht. Bei der Suche nach dem neuen Familienmitglied kommt es immer auf den Einzelfall an.
Um sich für einen Hund vom Züchter oder aus dem Tierheim zu entscheiden, muss zunächst einmal geklärt werden, ob es sich um einen Welpen handeln soll oder ob es auch ruhig ein älterer Vierbeiner sein darf. Bevorzugen die zukünftigen Besitzer eine bestimmte Rasse oder ist ein Mischlingshund ebenso willkommen?
Für Menschen, die Wert auf eine bestimmte Rasse oder einen Welpen legen, ist der Züchter wahrscheinlich die bessere Anlaufstelle. Die meisten Hundezüchter bieten eine einzige Rasse an und werden vom Zuchtverband auf ihre Eignung überprüft. So ist garantiert, dass es sich bei dem auserwählten Tier wirklich um einen Rassehund mit allen Papieren handelt. Fast immer werden die Hunde bereits als Welpen mit acht bis zehn Wochen an die neue Familie abgegeben. Interessierte haben die Möglichkeit, den jungen Hund vorher zu besuchen und schon einmal kennenzulernen. Das ist wichtig, damit das Tier auf die neuen Halter geprägt wird. Der Züchter kann in der Regel Auskunft über die Eigenart der Rasse geben und hilft damit bei der Entscheidung, ob die Hunderasse tatsächlich zu den zukünftigen Besitzern passt. Hunde vom Züchter sind tierärztlich untersucht, gechippt und geimpft. Ein Rassehund hat seinen Preis. Auch das ist ein wichtiges Kriterium, das bei der Anschaffung des neuen Hausgenossen bedacht werden muss.
Wer nicht auf eine bestimmte Rasse festgelegt ist, sollte darüber nachdenken, einen Hund aus dem Tierheim zu holen. Junge Hunde sind sehr begehrt und werden nicht häufig vermittelt, sodass die zur Wahl stehenden Tiere meist schon älter sind und einige Zeit im Zwinger verbracht haben. Gelegentlich vermitteln Tierheime oder Tierschutzorganisationen auch Rassehunde, das ist jedoch die Ausnahme. Fast immer handelt es sich um Mischlinge, bei denen nicht klar ist, welche Rasse die Elterntiere haben. Oft ist nicht einmal das genaue Alter bekannt. Auch weiß niemand, welches Schicksal die Hunde bisher gehabt haben, oder ob sie vorher schon einmal krank waren. Manchmal zeigen diese Tiere im täglichen Umgang Auffälligkeiten, die nur mit viel Liebe und Geduld in den Griff zu bekommen sind. Zukünftige Tierbesitzer haben in vielen Tierheimen die Möglichkeit, das ausgewählte Tier erst einmal kennenzulernen. Ein paar Spaziergänge mit dem Hund zeigen, ob Mensch und Tier miteinander harmonieren. Für die Entscheidung sollten sich die Menschen etwas Zeit nehmen, denn muss der Hund später zurückgebracht werden, ist das für beide Seiten eine traurige Angelegenheit. Die Anschaffungskosten für einen Tierheimhund sind wesentlich niedriger, da das Tierheim lediglich eine Schutzgebühr für die Vermittlung erhebt.
Die Frage, ob der neue Hund vom Züchter oder aus dem Tierheim kommen soll, lässt sich also nicht so einfach beantworten. Sicher ist, dass auch die Aufnahme eines Rassehundes vom Züchter Probleme bereiten kann, mit denen vorher niemand gerechnet hat. Andererseits verläuft das Leben mit den meisten Hunden aus dem Tierheim problemlos, wenn ein paar Anfangsschwierigkeiten überwunden wurden.