In Deutschland und Österreich ist ihre Saison von März bis Oktober. Sie lauern in Gräsern, Büschen und Sträuchern, aber auch in Gärten und Parks auf eine Blutmahlzeit. Die Zecke in allen ihren Entwicklungsstadien wartet manchmal wochenlang, bis ein Warmblütler vorbei kommt, den sie für ihre Zwecke nutzt. Zecken warten geduldig und erwachen sofort, wenn ein geeignetes Opfer kommt. Sie lässt sich dann gerne vom Halm streifen und klammert sich erst mal am Wirt fest. Dann geht das Spinnentier auf die Suche nach einer warmen, feuchten Stelle um dort ihren Stechrüssel in die Haut zu bohren. Widerhaken am Rüssel verhindern das Herausrutschen während des Saugens. Nun sondert die Zecke Speichel ab, betäubt damit die Einstichstelle und hemmt somit die Blutgerinnung, während sich das Gewebe des Wirts auflöst. Somit sind die besten Voraussetzungen geschaffen für ihre körperliche Weiterentwicklung und zur Fortpflanzung.
Die Minivampire beißen also nicht, sondern sie stechen! Nicht nur der Mensch ist ihr Opfer, auch Vögel, Wald- und Haustiere werden gerne genommen und nicht der Blutentzug ist das Problem, sondern bis zu 20% der Zecken sind mit Erregern der Lyme-Borreliose infiziert, die sie mit ihrem Speichel auf den Wirt übertragen. Während die Larven der Zecke kaum 1 mm groß sind, erreichen ausgewachsene Zeckenweibchen, wenn sie vollgesogen sind, mehr als einen cm Größe und fast 0,5 g Gewicht. Die großen prallen Weibchen entwickeln etwa 3000 Eier, die an einer geschützten Bodenstelle zur neuen Larvengeneration heranwachsen und im Schutz des Grases auf ein Opfer warten. Aktiv sind die Ixodes ricinus bereits ab 8°C und krabbeln somit auch an milden Wintertagen auf der Suche nach Blut herum. Deshalb ist es wichtig, dass Sie Ihre Katze das ganze Jahr über gegen Zecken schützen, nicht nur im Sommer!
Als Schutz für die Katze können Sie ein Ungezieferhalsband anlegen, doch damit könnte sie sich verletzen evtl. sogar strangulieren oder das Band öffnet sich und es bleibt an einem Strauch hängen. Ideal sind Spot-On-Präparate, die Sie in den Nacken Ihrer Katze träufeln und sich dann über die gesamte Haut verteilt. Trotz aller Vorsorge, sollten Sie Ihren Liebling nach ausgedehnten Streifzügen durch die Gärten nach Zecken absuchen, denn die Schädlinge irren oft ziemlich lange im Fell herum, bis sie einen Platz zum Saugen gefunden haben. Haben Sie bei Ihrer Katze einen Vampir gefunden, packen Sie ihn mit der Zeckenzange und drehen ihn ganz langsam (egal in welche Richtung) aus der Haut – der Kopf sollte dabei nicht stecken bleiben. Sie sollten die Zecke nicht mit Öl, Nagellack oder Benzin betupfen, denn nach neuesten Untersuchungen wird dadurch die Zecke ihren Speichel, der oft aus infektionserregendem Inhalt besteht, in die Wunde entleeren. Der Kopf darf nicht stecken bleiben, da sich die Stelle sonst entzündet, aber meistens nicht in dramatischen Ausmaßen – wenn doch, evtl. den Tierarzt fragen. Manchmal kratzen sich die Katzen die juckenden Zecken aus dem Fell, doch dann bleibt immer der Kopf stecken.
Beim Mensch wird durch den Zeckenbiss oft eine Hirnhautentzündung ausgelöst. Das „Zeckenvirus“ ist für Katzen jedoch ungefährlich. Borreliose dagegen tritt in letzter Zeit immer häufiger auch bei Haustieren auf. Es handelt sich hierbei um ein Bakterium, das chronische Entzündungen an Gelenken, am Herzmuskel oder anderen inneren Organen hervorrufen kann. Hohe Dosen von Antibiotika ist die Behandlung und dauert recht lange. Trotzdem können auch Spätschäden zurückbleiben.
Schon kleine Kätzchen, die das erste Mal ins Freie dürfen, sollten an ein Halsband gewöhnt werden oder anderweitig vor Zecken geschützt sein, damit dein Liebling lange gesund bleibt.